Ein Haiku ist die kürzeste Gedichtform der Welt japanischen Herkunfts. Während in Japan die Wörter in einer Spalte aneinander gereiht werden, besteht der Haiku in Deutschland aus drei Zeilen, oft in der Verteilung 5-7-5 Silben. Daneben gibt es einige, die inzwischen von dieser Silbenverteilung abweichen und zum freien Stil übergehen.
(Infos aus Wikipedia)
Haikus sind "Photographien" in Worten. Das ist meine Auslegung, da sie stets eine Momentaufnahme, eine Stimmung oder beides wiedergeben sollen. Für mich liegt der Reiz in der Kürze, in der Herausforderung, mit den mir zur Vergügung stehenden wenigen Silben etwas zum Ausdruck zu bringen, "ein Bild zu malen". Entscheidet selbst, ob mir das gelingt. Hier meine "Gehversuche", wobei ich mich strikt an die 5-7-5 silbrige Variante halte.
JEDERZEIT
Gedankenreise,
jede Faser meines ich,
viel mehr braucht es nicht...
© 2015
OHNE TITEL
Tanzende Flammen,
sanftes, wildes Umspielen,
bis hin zum Verzehr...
© 2013
EINMAL IM JAHR
Kerzenschein ganz klein,
Plätzchenduft erfüllt die Luft,
Tannengrün im Raum.
Die Wechselwirkung,
Wiederkehr der Vertrautheit,
heiter das Gemüt.
© 2012
KATZE UND NATUR
Katze genüsslich,
streift sie zwischen den Gräsern,
wird mit ihnen eins...
© 2012
VERÄNDERUNG
Felder im Strahl der
Sonne, Ortswechsel durch das
Fallen des Schattens...
© 2012
MÜDIGKEIT
Wie Stein mein Körper,
Gedanken wollen schlafen,
Sehnen nach Ruhe...
© 2011
KEIN EINFLUSS
Gedanken fliegen,
lassen sich nicht einordnen,
das Eigenleben...
© 2011
DOMINANT
Der Wind weht kräftig,
alles neigt sich in Richtung,
hört auf die Stimme...
© 2011
FUKUSHIMA
Hereingebrochen,
auf einmal, so unwirklich,
neue Wirklichkeit.
Genommen vieles,
das Leben, das so vertraut,
jetzt nicht mehr erlaubt.
Blick in die Ferne,
mit Gedanken beim Alten,
wachsende Sehnsucht.
Heimat bleibt Heimat,
krank, keine Geborgenheit,
für viele Jahre...
© 2011
FRÜHLINGSFARBEN
Düfte betörend,
schwer die Entscheidung unter
so vielen Sorten.
Keine Zeit dafür,
das Blütenmeer ist nur kurz,
um es zu leben.
© 2011
HERBSTSTIMMUNG
Die blassen Strahlen,
Laub in den schönsten Farben,
bedeckt die Erde...
© 2009
GEMÄHTES GRAS
Der aufsteigende
Duft des Grases, ermahnt mich,
erinnere dich...
© 2010
UNERMÜDLICH
Flöckchen nicht müde,
ihr Fleiß und Ehrgeiz geweckt,
getragen vom Wind...
© 2010
SONNENSTRAHLEN
Von Licht durchflutet
Hand in Hand Sonne, Wärme,
lädt ein zum Leben...
© 2009
AUSGLEICH
Eisige Kälte,
Unruhe in mir, Halt an
der warmen Tasse...
© 2010
EINE STIMMUNG
Die grauen Wolken,
abgesprochen mit dem Wind,
für heute ein Team...
© 2009
NICHT AUFGEBEN
Bleistift in der Hand,
die Spitze schon stumpf, aber,
ich schreibe weiter...
© 2010
VERNICHTUNG
Unvorstellbar das
Unsichtbare, das sichtbar
langsam vernichtet...
© 2011
NOCH EINMAL
Das Glitzern auf der
Schneedecke, lässt erahnen,
das Aufbegehren...
© 2010
TRÄUME
Tagträume von dir,
meine Sehnsucht dehnt sich aus,
in dem leeren Raum.
Geschlichen auch nachts,
in die Traumwelt eingebaut,
Bilder so real.
Erwachen morgens,
herausgerissen am Tag,
ewiger Kreislauf.
© 2010
TROTZIG
Der Tanz der Vögel,
auf dem dünnen, nackten Ast,
entgegen dem Frost.
© 2010
ZEITNEHMEN
Der Kaffee nicht schwarz,
längst erkaltet, noch ein Schluck,
habe sonst nichts vor...
© 2009
WINTERSCHMUCK
Die kahlen Äste,
werden geschmückt durch Perlen,
ohne Einwirken...
© 2009
CHAOS
Dieses Auf und Ab
Hin und her, drunter, drüber,
weiß nicht wo ich bin...
© 2009
DER WIND
Das Rauschen vom Wind,
in dem Baum vor dem Fenster,
tut gut dem Gemüt...
© 2009
DIE TIEFE
Tief ist der Brunnen
Nur der rote Eimer darf,
diesen ergründen...
© 2009
VERGÄNGLICHKEIT
Dort ist die Blume,
Dort wird sie sein leider kurz,
verblüht, verwelkt, Staub...
© 2009